Frau benutzt Kreativtechniken, um eine neue Idee zu entwickeln.
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5 Techniken, wie Sie neue Ideen entwickeln

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Sie kennen das: Alltagstrott, Daily Business, Organisationskram und Admin – wenig Raum und Zeit, um neue Ideen für Ihr Geschäft, Produkte und Services zu entwickeln. Manchen fällt Kreativität auch einfach schwer; hinzu kommt häufig die typische Betriebsblindheit. Wir stellen Ihnen 5 Methoden vor, mit denen Sie neuen Ideen auf die Sprünge helfen.

Wichtig ist, dass Sie im Vorfeld bereits eine klare Herausforderung bzw. Fragestellung formuliert haben. Je konkreter, desto besser holen Sie die Teilnehmenden am gleichen Standpunkt ab und desto einfacher fällt es, Ideen zu entwickeln.

 

Brainwriting

 

Brainstorming kennen Sie sicher alle. Brainwriting ist eine abgewandelte Form und eignet sich besonders gut mit eher zurückhaltenden und introvertierten Teilnehmenden. Die ideale Gruppengrösse liegt bei sechs Personen, kann aber variieren.

Bereiten Sie ein Arbeitsblatt vor mit drei Reihen für je drei Ideen. Jede teilnehmende Person überlegt sich nun drei Ideen und schreibt diese in die erste Reihe. Anschliessend werden die Arbeitsblätter an den nächsten Teilnehmer weitergereicht. Diese erweitert und ergänzt nun in der zweiten Reihe die Idee seines Vorgängers. Dieser Vorgang wird ein weiteres Mal wiederholt. Jede Person generiert so neun Ideen.

Neue Ideen mit Hilfe von Post-its entwickeln.

Setzen Sie bei Bedarf ein Zeitlimit, damit die Teilnehmenden nicht zu lange grübeln oder Ideen wieder verwerfen. Allerdings sollte die Zeit auch nicht zu knapp sein. Als unteres Minimum empfehlen wir fünf Minuten pro Schritt – das hängt von der Komplexität Ihres Themas ab.

 

Morphologischer Kasten

 

Bei dieser simplen, aber wirkungsvollen Methode werden verschiedene Parameter miteinander kombiniert. Formulieren Sie eine konkrete Herausforderung, die sie lösen wollen. Welches sind die wichtigsten Parameter? Listen Sie pro Parameter 3 - 5 Variationen auf. Wählen Sie die Anzahl der Parameter und Variationen nicht zu gross, sonst wird die Technik zu komplex.

Kombinieren Sie nun die Variationen der Parameter und entwickeln Sie Ideen. Versuchen Sie für eine gewählte Kombination mehrere Ideen zu finden.

Mit dem Morphologischen Kasten lassen sich neue Kombinationen und Variationen bilden.

Beispiel: Mit welchen Massnahmen können wir unser Online-Marketing ergänzen? (Firma mit Softwarelösungen zur IT-Sicherheit macht sich Gedanken)

Ideen, die man aus der gewählten Kombination ableiten kann:

  • Eine Blogserie mit Quizfragen zur IT-Sicherheit, die durch kurze Videos eingeleitet werden
  • Kurze Videos zur IT-Sicherheit mit anschliessenden Quizfragen auf dem Blog, um das Verständnis der Teilnehmer zu überprüfen

 

6-Hüte-Technik

 

Mit dieser Methodik nehmen Sie bewusst verschiedene Perspektiven ein und betrachten Ihre Fragestellung aus unterschiedlichen Perspektiven. Insgesamt gibt es sechs verschiedenfarbige Hüte, also sechs Betrachtungsweisen. Jeder der teilnehmenden Personen wird eine Rolle zugeteilt. Diese ist zum Beispiel: analytisch (Fakten), emotional (Gefühle), kritisch (Risiken), optimistisch (Chancen), kreativ / unkonventionell (Ideen), prozessorientiert, pessimistisch, neutral, usw. Diskutieren Sie anschliessend Ihre Fragestellung aus der jeweiligen Perspektive: Eine Person ist immer kritisch und hinterfragt alles, die andere Person findet alles super und möchte höher, schneller,  weiter.

Die Teilnehmerzahl ist flexibel und nicht strikt auf sechs Personen beschränkt. Überlegen Sie sich die entsprechenden Betrachtungsweisen im Vorfeld oder diskutieren Sie diese im Team. Die verschiedenen Rollen können Sie per Zufall oder ganz bewusst nach den Stärken der Teammitglieder zuteilen.

Diese Technik kann man sogar alleine anwenden, indem man sich selber nacheinander die unterschiedlichen Hüte aufsetzt und die Idee aus der jeweiligen Perspektive betrachtet.

 

Verrückte-Ideen-Frage

 

Diese Technik eignet sich vor allem in Kombination mit vorigen Methoden und gegen Ende des Ideenworkshops, um nochmals neue und ungewöhnliche Ideen aus den Teilnehmenden «herauszukitzeln». Indem man Menschen auffordert, bewusst kreativ und verrückt zu denken, fällt es ihnen leichter auf wirklich originelle Ideen zu kommen.

Mit vorangegangenen Methoden konnte das Team bereits erste Ideen finden. Bitten Sie die teilnehmenden Personen, eine wirklich originelle und verrückte Idee aufzuschreiben, egal wie «sinnvoll» bzw. absurd diese erscheinen mag. Fragen Sie zum Beispiel: Was wäre eine wirklich verrückte, abgefahrene Möglichkeit, unsere Herausforderung zu lösen?

 

Fluchtmethode

 

Ähnlich wie die Verrückte-Ideen-Frage eignet sich diese Methode, um auf Basis bereits entwickelter Ideen einen bewussten Spurwechsel zu erzeugen. Statt immer tiefer in eine Richtung zu überlegen, wird gezielt in die entgegengesetzte Richtung gedacht und die Grundannahmen hinterfragt.

Analysieren Sie dafür Ihr Ausgangsthema und listen Sie Grundeigenschaften und Annahmen auf. Vollziehen Sie nun den Richtungswechsel (also die Flucht) und formulieren Sie zu jeder Ihrer Annahmen das Gegenteil. Dies muss nicht wortwörtlich sein, sondern sollte als Inspiration dienen, um auf neue Ideen zu kommen. Überlegen Sie nun ausgehend vom Gegenteil, wie Ihnen dieses bei der Lösung Ihres Problems helfen könnte.

Beispiel: Wie könnte ein neuartiges Restaurant aussehen?

Mit der Fluchtmethode formuliert man das Gegenteil einer Annahme, um neue Ideen zu entwickeln.

 

Probieren Sie in Ihrem nächsten Strategieworkshop gern eine oder mehrere Methoden aus. Sie werden staunen, wie viele spannende, neue Ideen Sie und Ihr Team generieren - und es macht auch noch einen riesen Spass. Bei Bedarf unterstützen wir Sie gern. 

Und wie Sie von diesen tollen neuen Ideen zum Prototypen kommen, erfahren Sie in unserem Webinar am 25.03. um 10 Uhr oder als Replay. 

 

Quellen: 

Florian Rustler (2018): Denkwerkzeuge. Das kleine Handbuch der Innovationsmethoden. Midas Management Verlag AG.

 

Bildquellen:

Sebastien Bonneval on Unsplash
OpenClipart-Vectors auf Pixabay